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VHE nimmt erste Maschine mit ctrlX CORE in Betrieb

Marc Wucherer, Mitglied des Vorstands der Bosch Rexroth AG, bezeichnete ctrlX AUTOMATION kürzlich als das „Gehirn“ der modernen Fabrik. Er scheint recht zu behalten: Die Reaktionen auf das offene Betriebskonzept sind positiv. Dies gilt auch für VHE Industrial Automation. Das in Eindhoven, Niederlande, ansässige Unternehmen hat kürzlich die erste Maschine in den Niederlanden entworfen, die die Motion-Funktion mit der Steuerung ctrlX CORE, die als Herzstück von ctrlX AUTOMATION gilt, kombiniert. „Darin kann man eine Menge nützlicher Technik einbauen“, sagt Software-/Motion-Ingenieur Rob van Kempen von VHE.

Was unterscheidet die Automatisierungsplattform ctrlX AUTOMATION, die unter anderem Servoantriebe, HMI-Geräte und I/O-Module umfasst, von herkömmlichen Technologien? Die Antwort darauf gibt Erik de Git, Vertrieb Fabrikautomation bei Bosch Rexroth. „ctrlX AUTOMATION bringt Welten in einem offenen und modularen System zusammen: Maschinensteuerung, Informationstechnologie und das „Internet der Dinge“. Zum Beispiel macht das offene Steuerungskonzept einen großen Unterschied: ctrlX AUTOMATION unterstützt mehrere Programmiersprachen.“
„Früher war man beispielsweise verpflichtet, CODESYS zu verwenden, aber mit ctrlX AUTOMATION wählen Anwendende ihre eigene Programmiersprache“, so De Git weiter. „Von C++ bis Python ist alles möglich. Das ist ein großer Vorteil, zumal heutige Studierende nicht mehr mit CODESYS arbeiten – was aber natürlich immer noch möglich ist. Früher mussten sie zunächst eine neue Programmiersprache lernen. Wenn sie mit ctrlX AUTOMATION arbeiten, können sie in der Programmiersprache ihrer Wahl arbeiten und sofort mit der Arbeit beginnen.“

Schnell betriebsbereit

Rob van Kempen ist seit Kurzem bei VHE als Software-/Motion-Ingenieur tätig. Die Integration von ctrlX AUTOMATION in den neuen intelligenten Kabelschneider hat er hautnah miterlebt. „Was mir sofort auffiel, war die offene Struktur der Architektur von ctrlX AUTOMATION. Ein großer Vorteil für mich als frischgebackener Absolvent: ich konnte in jeder Programmiersprache arbeiten, die ich beherrsche. Natürlich musste ich mich zu Beginn an diese neue Arbeitsweise gewöhnen, aber das ging schnell. Mit ctrlX CORE können wir inzwischen jede Maschine im Handumdrehen betriebsbereit haben.“ VHE führt die Vormontage für Kabelsysteme durch, unter anderem für Unternehmen, die mit Halbleitern arbeiten. Projektleiter Teun Jaspers: „Wir liefern Plug-and-Play Kabelbündel, in denen alle notwendigen Kabel enthalten sind. Nur: Das Ablängen all dieser Kabel hat einige Einschränkungen. Zum Beispiel konnten wir früher nur eine maximale Länge von fünfzig Metern schneiden, einfach weil unsere Schneidanlage nicht länger war. Zudem war das ein arbeitsintensives Projekt: Die Operatoren mussten immer recht weite Entfernungen zurücklegen.“

Kein Zentimeter mehr oder weniger

VHE wollte diese beiden Punkte verbessern: Eine Optimierung des Kabelauslaufs und die Möglichkeit, zusätzliche Längen zu schneiden. „Gleichzeitig haben wir geprüft, ob wir Qualität und Genauigkeit noch weiter steigern können“, sagt Jaspers. Das Projekt konnte auch hierbei einen Erfolg verbuchen: Ab sofort ist es nicht mehr erforderlich, Maschinen „beizubringen“, Kabellängen zu messen. Aus dem von VHE entwickelten Zerox-Produktionssystem übernimmt die ctrlX CORE Informationen wie Längen und Durchmesser direkt in eine eigene Datenschicht. Dadurch wurde die unbrauchbare Testproduktmenge praktisch auf Null reduziert. Jaspers: „Der Steuerung ctrlX CORE haben wir es zu verdanken, dass der Lernprozess nun endgültig vorbei ist. Außerdem sind fünfzig Meter jetzt wirklich fünfzig Meter, kein Zentimeter mehr und keiner weniger.“

Dank der Integration der ctrlX CORE ist VHE das erste Unternehmen in den Niederlanden, welches das System mit Antrieben (Motion) kombiniert. „Darin ist viel Technologie enthalten“, sagt Rob van Kempen. „Vielleicht ein bisschen zu viel, wenn man sich nur die relative Einfachheit unserer Maschine ansieht. Aber das ist für uns mehr als eine funktionale Anwendung: Wir haben so viel Technik wie möglich genutzt, so dass wir praktisches Wissen gewinnen, um in Zukunft auch Geschäftsbeziehungen mithilfe modernerer Maschinen bedienen zu können. Denn diese (Nach-)Frage kommt – hundertprozentig!“ Van Kempen beschreibt damit einen der Vorteile von ctrlX AUTOMATION: Die Möglichkeit, individuelle Lösungen einfach als Apps aus dem ctrlX AUTOMATION Ökosystem herunterladen (oder sie selbst erstellen und schnell betriebsbereit zu machen). „Da man auf ein und demselben Rechenkern verschiedenste Apps betreiben kann, benötigt man deutlich weniger einzelne Hardwarekomponenten. Das funktioniert deutlich übersichtlicher. Das umfasst beispielsweise eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI); diese wird über den Browser eines beliebigen Geräts im Netzwerk aufgerufen. Auf dem Rechenkern läuft auch die SPS-Applikation. Möchten Sie trotzdem eine Erweiterung um zusätzliche Funktionalitäten vornehmen? Dann installieren Sie einfach die passende App, und es läuft.“

Van Kempen listet mühelos die verschiedenen ctrlX AUTOMATION-Anwendungen auf: „Nehmen Sie die SPS-App für die Abwicklung von IO/SPS-Aufgaben, wie zum Beispiel die reibungslose Kommunikation mit Zerox, in der wir neben technischen Details des Auftrags auch Arbeitsanweisungen und Prozesselemente verarbeiten. Oder nehmen Sie die offene App OPC UA Server, die es dem Web-IQ ermöglicht, mit der Datenschicht von ctrlX AUTOMATION zu kommunizieren.“ Außerdem gibt es die App Motion zur Steuerung der beiden Achsen, eine App EtherCAT für die Kommunikation zwischen Remote-IO und den Antrieben und eine Anwendung, die – wie das Ablängen der Kabel – die Kommunikation zwischen der Zerox-Produktionssoftware mit der Rest-API und Datenschicht ermöglicht.

VUCA-erprobt

Erwähnenswert ist auch die Web-IQ-Anwendung für die HMI-Funktion. Van Kempen: „Von jedem Gerät im VHE-Netzwerk aus können Sie eine Verbindung zur ctrlX CORE herstellen und sie als HMI fungieren lassen. Wir hosten dies als Anwendung auf der ctrlX CORE und können es in einem normalen Webbrowser verwenden. Auf diese Weise kann jede Person, die sich einloggt, also nicht nur der Operator, alle Prozesseigenschaften einsehen. Die Lage der Trommel, der Stand der Linearführung, die Lage der Kabelklemme, Beschleunigungen und Verzögerungen, ...“
Im Allgemeinen erfüllen die Eigenschaften von ctrlX AUTOMATION alle Anforderungen der VUCA-Welt (volatile, unsichere, komplexe und ambivalente Märkte): So wird Anwendenden ermöglicht, flexibel, unabhängig, zukunftssicher und datensicher zu agieren, wenn es um nachfrageorientierte Kosten geht, so der VHE-Experte.

Die Entstehung der neuen VHE-Schneidanlage, (ausgestattet mit zwei Bosch Rexroth Servomotoren – einer für die Trommelrotation und einer für die Kabelübersetzung) – ist unter anderem auf die gute Zusammenarbeit zwischen VHE und Bosch Rexroth zurückzuführen. „Wir sind nicht umsonst zertifizierter Exzellenzpartner“, lässt Jaspers verlauten. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut, die Wege sind kurz.“ Auch Van Kempen lobt die Partnerschaft. „Besonders gut hat mir die angenehme Struktur der wöchentlichen Beratungen und Treffen gefallen. Wir sprechen dieselbe Sprache und dann reicht ein halbes Wort.“ Auf Seiten von Bosch Rexroth stimmt De Git dieser Einschätzung zu. „Unsere Geschäftsbeziehung zu VHE besteht seit vielen Jahren, wir arbeiten unkompliziert zusammen. Ihr Wissen über Bewegung, Antriebe und die Entwicklung hochwertiger Software passt gut zu unserem Kerngeschäft. Und tatsächlich habe ich, wenn ich bei VHE vor Ort bin, das Gefühl, dass meine Ansprechpartner:innen fast meine Kolleg:innen sind.“

Optimistisch in die Zukunft

Insgesamt äußern sich die VHE-Mitarbeitenden positiv zum Abschluss dieses Projekts und sind optimistisch für die nächsten Schritte. Teun Jaspers: „Es war eine tolle Entdeckungsreise, bei der wir als eine Art Testgelände fungierten. Wir haben die Vorteile und Möglichkeiten der ctrlX CORE und ctrlX MOTION entdeckt. Ich erwarte, dass sich diese Effizienz in Zukunft immer mehr bewähren wird; aus meiner Sicht geht es zunehmend in diese Richtung."

 

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Portraitansicht von Rob van Kempen, Software/Motion Engineer at VHE

Rob van Kempen

Software-/Motion-Ingenieur
bei VHE

 

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