Microservices: Kleine Bausteine – riesige Potenziale

Microservices und APIs spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der zukünftigen Automatisierungs­systeme, um Prozesse agil, flexibel und innovativ auszuprägen.

Stellen wir uns vor, ein Maschinen-Nutzer möchte Informationen über die Ge­samtlaufzeit seiner Maschine in sein MES (Manufacturing Execution System) integrieren. Traditionell erfordert dies eine Kommunikationsschnittstelle zwischen der IT-Welt (MES) und der OT-Welt (Steuerung). In diesem Fall muss der OEM in den SPS-Code der Maschine eingreifen. Mit der ctrlX CORE und ihren REST-APIs ist dieser Prozess deutlich einfacher. Der Endanwender kann die be­nötigten Informationen einfach über die REST-API abrufen, ohne dass Anpassungen an der Steuerung nötig sind. Diese Informationen können dann in einem Micro­service innerhalb des MES genutzt werden.

Neben diesem einfachen Beispiel lassen sich auch komplexere Anforderungen einfach umsetzen: Tauscht man die variable Gesamtlaufzeit der Maschine durch die Stromaufnah­me aller Motoren, würde sich innerhalb eines Microservices sehr schnell eine Predic­tive-Maintenance-Lösung erschaffen lassen, dadurch dass die Entwick­lung der Stromaufnahme über die Zeit analysiert wird.

Die Zukunft gehört den Microservices

Der Begriff Microservices deutet bereits an, dass OEMs ihre Lösungen feingra­nularer gestalten können, um der Endkundschaft maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Große OEMs planen bereits ihre Automatisierungs­plattformen unter Berücksichtigung von Microservices. Die Möglichkeit, bis auf die kleinsten Details herunterzugradieren, ermöglicht es den OEMs, die Kosten und Ressourcen effizient einzusetzen und genau die Funktionen anzubieten, welche die An­wendenden benötigen.

Die REST-APIs sind die Brücken, die es verschiedenen Software-Komponen­ten ermöglichen, zusammenzuarbeiten. Die APIs der ctrlX CORE sind anwendungs­freundlich und erfordern keinerlei aufwendige Installationen. Diese APIs können einfach über den integrierten Webserver der ctrlX CORE aufgerufen und einge­setzt werden. Dabei ist die Benutzeroberfläche der Swagger UI Doku beson­deres praktisch. Diese interaktive Dokumentation ermöglicht es Anwendenden, von einem herkömmlichen Webbrowser aus auf alle Funktionen der verschie­denen REST-APIs zuzugreifen und diese direkt zu testen.

Keep it simple – für Entwickelnde

Bosch Rexroth setzt auf die sinnvolle Kombination aller Vorteile: also bewährte Methoden aus der IT-Welt, die nahtlos mit der OT-Welt der Steuerung ctrlX CORE bzw. dem Linux-Betriebssystem ctrlX OS verknüpft werden. Web-Entwickelnde finden sich in ihrer gewohnten Welt wieder, ohne dass SPS-Programmierende permanent jede einzelne Zugriffsmethode in ihre Maschinenwelt erklären müssen.

Die Kommuni­kation über REST-APIs mit ctrlX OS schafft nie dagewesene Möglichkeiten, um junge Talente aus der IT für den Maschinen- und Anlagenbau zu gewinnen. Web-Designende und UX´ler:innen können künftig ohne zusätz­liche Qualifikation für Maschinen- und Anlagenbauer arbeiten, z.B. um eine Web-HMI für eine Maschine zu entwickeln. Das ist vor allem in Zeiten des Fachkräfte­mangels ein Schlüssel zum Erfolg für alle Beteiligten.

Insgesamt bietet die Steuerung ctrlX CORE mit dem eigenen Betriebssystem ctrlX OS von Bosch Rexroth die Möglichkeit, Microservices und APIs in der indus­triellen Automatisierung einfach zu entwickeln und zu nutzen. Da Microservices unabhän­gig voneinander entwickelt werden können, beschleunigt sich die Entwicklungs­zeit. Updates und Fehlerbehebungen können gezielt für spezifische Dienste durchgeführt werden, ohne das gesamte System beeinträchtigen zu müssen. Dies ermöglicht agilere Entwicklung und kürzere Reaktionszeiten auf Marktan­forderungen.

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